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I am a tree, I am a mouth

by Jane Sheldon

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1.
I am 04:12
Ich bin, du Ängstlicher. Hörst du mich nicht mit allen meinen Sinnen an dir branden? Meine Gefühle, welche Flügel fanden, umkreisen weiß dein Angesicht. Siehst du nicht meine Seele, wie sie dicht vor dir in einem Kleid aus Stille steht? Reift nicht mein mailiches Gebet an deinem Blicke wie an einem Baum? Wenn du der Träumer bist, bin ich dein Traum. Doch wenn du wachen willst, bin ich dein Wille und werde mächtig aller Herrlichkeit und ründe mich wie eine Sternenstille über der wunderlichen Stadt der Zeit. - Rainer Maria Rilke
2.
Vielleicht, dass ich durch schwere Berge gehe in harten Adern, wie ein Erz allein; und bin so tief, dass ich kein Ende sehe und keine Ferne: alles wurde Nähe, und alle Nähe wurde Stein. Ich bin ja noch kein Wissender im Wehe, so macht mich dieses große Dunkel klein; bist Du es aber: mach dich schwer, brich ein: dass deine ganze Hand an mir geschehe und ich an dir mit meinem ganzen Schrein. - Rainer Maria Rilke
3.
Mein Leben ist nicht diese steile Stunde, darin du mich so eilen siehst. Ich bin ein Baum vor meinem Hintergrunde, ich bin nur einer meiner vielen Munde und jener, welcher sich am frühsten schließt. Ich bin die Ruhe zwischen zweien Tönen, die sich nur schlecht aneinander gewöhnen: denn der Ton Tod will sich erhöhn - Aber im dunklen Intervall versöhnen sich beide zitternd. Und das Lied bleibt schön. - Rainer Maria Rilke
4.
Da neigt sich die Stunde und rührt mich an mit klarem, metallenem Schlag: mir zittern die Sinne. Ich fühle: ich kann - und ich fasse den plastischen Tag. Nichts war noch vollendet, eh ich es erschaut, ein jedes Werden stand still. Meine Blicke sind reif, und wie eine Braut kommt jedem das Ding, das er will. Nichts ist mir zu klein, und ich lieb es trotzdem und mal es auf Goldgrund und groß und halte es hoch, und ich weiß nicht wem löst es die Seele los... - Rainer Maria Rilke
5.
In tiefen Nächten grab ich dich, du Schatz. Denn alle Überflüsse, die ich sah, sind Armut und armsäliger Ersatz für deine Schönheit, die noch nie geschah. Aber der Weg zu dir ist furchtbar weit und, weil ihn lange keiner ging, verweht. O du bist einsam. Du bist Einsamkeit, du Herz, das zu entfernten Talen geht. Und meine Hände, welche blutig sind vom Graben, heb ich offen in den Wind, so dass sie sich verzweigen wie ein Baum. Ich sauge dich mit ihnen aus dem Raum als hättest du dich einmal dort zerschellt in einer ungeduldigen Gebärde, und fielest jetzt, eine zerstäubte Welt, aus fernen Sternen wieder auf die Erde sanft wie ein Frühlingsregen fällt. - Rainer Maria Rilke
6.
Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn, wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören, und ohne Füße kann ich zu dir gehn, und ohne Mund noch kann ich dich beschwören. Brich mir die Arme ab, ich fasse dich mit meinem Herzen wie mit einer Hand, halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen, und wirfst du in mein Hirn den Brand, so werd ich dich auf meinem Blute tragen. - Rainer Maria Rilke
7.
Ich finde dich in allen diesen Dingen, denen ich gut und wie ein Bruder bin; als Samen sonnst du dich in den geringen und in den großen giebst du groß dich hin. Das ist das wundersame Spiel der Kräfte, dass sie so dienend durch die Dinge gehn: in Wurzeln wachsend, schwindend in die Schäfte und in den Wipfeln wie ein Auferstehn. - Rainer Maria Rilke
8.
Gong coda 04:25

about

I am a tree, I am a mouth is the latest album from soprano/composer Jane Sheldon.

“conceptually brilliant… a vocal and compositional triumph, beautifully realised with splendid restraint.” - Limelight Magazine

The album’s vocal duets draw their lyrics from Rainer Maria Rilke’s stunning and timeless Book of Hours, a work of ardent odes to the ineffable, first published in 1905. The songs’ palette consists of just two voices, both sung by Jane, and a rich array of drones constructed from gong resonances, electronically stretched, slowed, and sculpted into an ever-active texture gently turning beneath the interwoven voices.

The art songs of I am a tree, I am a mouth owe their language as much to Maryanne Amacher and drone music as to lieder and Hildegard von Bingen.

credits

released October 18, 2022

Music composed and performed by Jane Sheldon
Lyrics by Rainer Maria Rilke
Recorded at The Uffizi, July-August 2022
Mix/master by Bob Scott, Dodgy Sound, July-October, 2022
Cover art by Jane Sheldon

In addition to her gratitude to Rainer Maria Rilke and Bob Scott, Jane offers enormous thanks to PGS, RB, the other RB, SP, EG, HB, BC, AI, PS, KM & RW, MN, GTH, LTA & TM.

Banner photo by Wendell Teodoro, designed by Elizabeth Gadsby and Alex Berlage for Sydney Chamber Opera.

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about

Jane Sheldon Sydney, Australia

Jane Sheldon is an Australian-American soprano and composer who creates and performs highly specialized contemporary art music for voice. She is an Artistic Associate of Sydney Chamber Opera. Described as “riveting” (New York Times), Jane’s music focuses on the experience of altered or transformative states. See
janesheldonsoprano.com for more info.

Photo: Stefanie Zingsheim
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